"where there is darkness, there is light", Ilford Delta Professional b&w Film
Goldbach, Philipp
Der in Köln lebende Fotograf und Konzeptkünstler Philipp Goldbach hat 2015 im Kunstverein Ruhr nicht weniger als 200 000 Bilder gleichzeitig ausgestellt. Dabei entschied er sich für eine besondere Form des Sichtbarmachens: Er zeigte die Bilder nicht einzeln, sondern konfrontierte uns geradezu physisch mit besagter Menge an Material, welches wie ein immenser Strichcode eine komplette Wand des Raumes füllte. Es handelte sich um die ehemalige Diathek des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln, welche nach Einführung digitaler Bildverfahren ausgemustert worden ist. Goldbachs bedruckte Acrylglasscheibe ist auch als Reminiszenz an diese Arbeit zu verstehen. Nach einem überbelichteten und entwickelten 4x5 Inch Schwarzweiß-Negativfilm der Marke ILFORD DELTA 100 entstanden, zeigt sie eine elementare Möglichkeit des fotochemischen Prozesses und seiner Inversionslogik ohne selbst etwas Sichtbares abzubilden, als die bloße Realisierung der eigenen Materialität. So steht dieser „Leerfilm“ als monochromes Spiegelbild im Raum, das uns als eigene Reflexionsfläche dienen kann.
Zur Goldbachs Dia-Installationen im Kunstverein Ruhr (2015), im Museum Wiesbaden (2013/14) und den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum (2016) erscheint am 14. Dezember ein Katalog: Philipp Goldbach, bound to arrive as intruders, StrzeleckiBooks, Köln 2016